Schultheater

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Sport ist Mord? – Schultheater an der KRS Rebdorf

Unter dem Titel „Eigentor“ führte die Schulspielgruppe der KRS Rebdorf unter der Leitung von Andreas Völker ihr diesjähriges Theaterstück auf. Am vergangenen Donnerstag, den 6. Juli 2023, fand am Vormittag die Generalprobe vor den Mitschülerinnen und Mitschülern aus den 5. bis 8. Klassen statt und am Abend kamen Eltern und Gäste in den Genuss, das launige Stück um Mord und Erpressung im Fußballmilieu zu sehen.

Dass im Profifußball mit harten Bandagen gekämpft wird, weiß man ja, aber gleich ein Mord? Opfer ist der Star des VfB Eichstätt (Ähnlichkeiten mit real existierenden Vereinen sind rein zufällig), Enrico Risotto (Samuel Ruß, 6d). Er ist zwar der Topspieler des Vereins, aber deswegen noch lange kein netter Kerl: Er erpresst Berti Böllermann (Josef Renner, 7a) mit dem Wissen um ein Geheimnis, hatte eine sehr unschöne Beziehung mit Bertis Freundin Kim Kardamom (Felix Hoh, 8c), lässt kein gutes Haar am alternden Torwart Hansi Hinderwäldler (Alperen Aygül, 8c) und dessen Gattin Jacqueline (Samuel Bauch, 8c) und ja, Enrico versucht sogar, den Trainer Johann Lafer (Lukas Lang, 6a) dazu zu zwingen, seinen Freund Leonardo zu verpflichten – denn auch über den Trainer weiß er etwas, womit er diesen erpressen kann.

So ist es kein Wunder, dass es jede Menge Verdächtige gibt, als Enrico bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung des Vereins zu Tode kommt.

Offensichtlich vergiftet, ausgerechnet mit dem Schweinebraten, der versteigert werden sollte.

Gut, dass Kommissar Gabriel Licht (Immanuel Feil, 10c) die Ermittlungen aufnimmt und nach zahlreichen Befragungen den Fall lösen kann. Hinter dem Mord steckt eine recht aktuelle Problemlage, die hier heiter und unkompliziert vermittelt wird: Berti Böllermann und der Trainer sind ein Paar, aber das durfte niemand wissen – Homosexualität im Sport ist immer noch ein Tabu. Und weil Enrico drohte, die beiden zu outen, musste er sterben. Zwar muss der Trainer deswegen ins Gefängnis, aber bevor er abgeführt wird, macht ihm Berti noch einen Heiratsantrag – und so gibt es ein Happy End, das gekrönt wird durch das letztmalige Singen der Vereinshymne. Das konnte während des Stücks von Schauspielern, Zuschauerinnen und Zuschauern mehrfach geübt werden, und so sangen alle kräftig mit. Manche hatten noch Tage später einen Ohrwurm …

Die Jungs der Schauspielgruppe spielten mit sichtbarer Freude und viel Mut. Felix Hoh stand als Kim ganz allein auf der Bühne und sang die geliebte Vereinshymne. Immanuel Feil befragte als Kommissar die Gäste im Publikum – das war fast Stand-Up-Comedy. Das Publikum wurde immer wieder mit einbezogen und so gab es bei beiden Aufführungen reichlichen und herzlichen Applaus.

Umrahmt wurde die Vorstellung von den Musikern der Bläserklasse 6d unter Leitung von Harald Eckert, die das Publikum während der Szenenwechsel ausgezeichnet unterhielten.

Wie immer wäre die Veranstaltung ohne den Einsatz der Technikgruppe von Simon Thaller nicht möglich gewesen.

Elvira Distler

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