IT-Abschlussprüfung

IT-Abschlussprüfung Pilot-Projekt

Prüfung

27.02.2024: Tag der Abschlussprüfung

Beginn: zwischen 08:30 Uhr und 09:00 Uhr

Prüfungsdauer: 140 Minuten

ab 15.03.2024: Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse

Ausgabe von Zertifikaten

Nachtermin

Für die freiwillige Abschlussprüfung im Fach Informationstechnologie ist kein zentraler Nachtermin vorgesehen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine betroffene Schule in eigener Verantwortung einen Nachtermin gestaltet und durchführt.

Zentrale Inhalte aus dem IT-Lehrplan

Eine Besonderheit des Faches IT an bayerischen Realschulen ist die Modularisierung des Lehrplans. Daraus resultiert eine meist unterschiedliche Modulverteilung je Wahlpflichtfächergruppe und Schule. In Zusammenarbeit mit dem KM wurde ein Konzept für eine freiwillige Abschlussprüfung erarbeitet, welches dies berücksichtigt und die Interessen der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellt:

Alle Wahlpflichtfächergruppen nehmen an der gleichen Prüfung teil.

Unterschiedliche Wissensstände werden durch eine gezielte Prüfungsvorbereitung berücksichtigt.

Inhaltlich basiert die Prüfung auf sechs fachlich fundierten und zentralen Modulen des Faches IT an Bayerischen Realschulen: 

  • 2.1.1 – Textverarbeitung I
  • 2.2.1 – Tabellenkalkulation I
  • 2.3.1 – Datenbanksysteme I
  • 2.4.1/2.4.2 – Grundlagen TZ und CAD (zusammengefasst) 
  • 2.5.1 – Datennetze I
  • 2.6.1 – Modellieren und Codieren von Algorithmen

Die Schülerinnen und Schüler wählen während der Prüfung 4 der oben genannten 6 Module aus.

Inhalte im Detail

Das Fundament für die Prüfungsinhalte bildet der für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler gültige Lehrplan.

Zur Standardisierung der Prüfungsaufgaben ergänzt die nachfolgende Liste den Lehrplan um detaillierte Inhalte. Diese sollen im Rahmen der Prüfungsvorbereitung berücksichtigt werden.

Modul 2.1.1: Textverarbeitung I

  • Übernahme von Texten aus Vorlagen
  • Regeln und Normen bei der Gestaltung von privaten und geschäftlichen Dokumenten sowie E-Mails
  • Bewerbungsunterlagen
  • Beschreibung und Verwendung wichtiger Objekte im Textverarbeitungsprogramm: Dokument, Tabelle, Absatz, Zeichen, Grafik, Textfeld, Tabulator, Spalte, Umbruch, Abschnitt, Kopfzeile, Fußzeile
  • Interpretation von Modellen (Klassen- und Objektdiagramm, Struktogramm, Aktivitätsdiagramm) zur Analyse und Lösung von Aufgabenstellungen
  • Verwendung wichtiger Funktionen eines Textverarbeitungsprogramms: Nummerierung, Aufzählung, Feldfunktionen wie Datum und Seitenzahl

Modul 2.2.1: Tabellenkalkulation I

  • Modelle (Struktogramm, Datenflussdiagramm, Aktivitätsdiagramm) zur Analyse und Lösung von Aufgabenstellungen mit diversen Funktionen
    • Interpretation aller o. g. Modelle
    • Modellierung unter Zuhilfenahme eines der o. g. Modelle
  • Datentypen/Zahlenformate: Text, Zahl, Datum, Währung, Prozent, Benutzerdefiniert
  • Bedingte Formatierungen
  • Formeln und ihre Bestandteile
  • Relative und absolute Zelladressierung
  • Einfache Funktionen und ihr Aufbau
    • Funktionen, welche die Schüler ohne Hinweise anwenden können müssen: MIN, MAX, SUMME, MITTELWERT, ANZAHL, ANZAHL2, WENN, ZÄHLENWENN, SUMMEWENN
    • Weitere Funktionen werden anhand entsprechender Hilfestellungen hinsichtlich Syntax und Verwendung in der Aufgabenstellung erläutert.
  • Zweiseitige Auswahlstruktur
  • Verschiedene Diagrammtypen erstellen und bearbeiten: Kreis-, Säulen-, Balken-, Liniendiagramm
  • Sortierfunktion
  • Verknüpfung von Zellinhalten über mehrere Tabellenblätter

Modul 2.3.1: Datenbanksysteme I

  • Datenbanksysteme: Aufbau, Aufgaben, Einsatzgebiete
  • Datenbestandsanalyse und -modellierung (atomisierte Datenfelder, Datentypen, eindeutige Datensätze durch Primärschlüssel)
  • Tabelle, Abfrage, Formular, Bericht
  • Abfragen über eine Tabelle nach dem SQL-Standard mit folgenden Bestandteilen:
    • Selektion
    • Projektion
    • Operatoren (gleich, ungleich, größer bzw. größer gleich, kleiner bzw. kleiner gleich, ein beliebiges Zeichen, beliebig viele Zeichen)
    • Verknüpfte Bedingungen (UND, ODER)
    • Sortierung der Ergebnistabelle (auf- und absteigend / nach einer oder mehreren Spalten)
  • Datenbankschnittstelle, z. B. zur Erstellung eines Serienbriefes

Module 2.4.1/2.4.2: Grundlagen: Technisches Zeichnen und CAD

  • Flache Werkstücke und ebenflächig begrenzte Körper (Prismen, Pyramiden) mit Formveränderungen (Stufe, Nut, Durchbruch, Abschrägung) anhand von Fachbegriffen beschreiben, erkennen und darstellen
  • Freihand- und Rasterskizzen anfertigen und als Planungshilfe verstehen
  • Linienarten, z. B. für sichtbare und verdeckte Kanten
  • Einfache Werkstücke als Raumbilder (Isometrie, Dimetrie) und Dreitafelbilder (Vorderansicht, Seitenansicht, Draufsicht) normgerecht zeichnen
  • Ein 3D-CAD-System zur Konstruktion von Volumenmodellen (ebenflächig begrenzte Körper und Rotationskörper) einsetzen
    • Formveränderung an 3D-Modellen als additive und subtraktive Verknüpfungen
    • Attributwerte von 3D-Objekten (z. B. für Maße, Lage, Textur) mit geeigneten Methoden ändern
    • Ableitung zweidimensionaler Ansichten: Dreitafelbild, Raumbild

Modul 2.5.1: Datennetze I

  • Netzwerkkomponenten (aktiv und passiv) und Übertragungsmedien (leitungsgebunden, nicht-leitungsgebunden)
    • Merkmale und Aufgaben (u. a. auch MAC-Adresse von Netzwerkadaptern)
    • Verbindungs- und Anordnungsmöglichkeiten (Topologien)
    • Einheiten und Berechnungen zu Datenmengen, Datendurchsatz und Übertragungsdauer
  • IP-Adressierung
    • IPv4 (binäre und dezimale Schreibweise)
    • IPv6 (hexadezimale Schreibweise, Gründe für Einführung)
    • IPv4-Subnetze (Netzmaske, Netzwerk- und Geräteteil, Präfixlänge)
    • DHCP (Aufgabe, Funktionsweise, Kommunikationsablauf zwischen Client und Server)
    • Routingtabelle
  • Namensauflösung (DNS)
    • Domain-Namensraum, FQDN
    • Funktionsweise eines Nameservers
    • Vorgang der Namensauflösung
  • Protokolle
    • Aufgaben von Protokollen in Datennetzen
    • Wichtige Vertreter (POP3, SMTP, IMAP, HTTP, HTTPS, FTP) und ihre Aufgaben
    • Zusammenspiel von Protokollen: vereinfachtes Schichtenmodell
    • Kommunikationsablauf zwischen Sender und Empfänger (z. B. beim Aufruf einer Webseite)
  • Software zur Simulation, Analyse und Fehlersuche (Filius)
  • Problemabhängige Auswahl und korrekte Anwendung von Programmen zur Netzwerkanalyse (ping, nslookup, ipconfig bzw. ifconfig bzw. ip address, traceroute bzw. tracert, route bzw. route print, …)

Modul 2.6.1: Modellieren und Codieren von Algorithmen

  • Algorithmische Grundbausteine und Notationsformen für beschreibbare Abläufe
    • Algorithmen: Begriff und Beispiele aus der Informatik
    • Notationsformen: Struktogramm, Pseudocode, Programmablaufplan
      • Interpretation aller o. g. Darstellungsformen
      • Modellierung unter Zuhilfenahme von Pseudocode und einer weiteren der o. g. Darstellungsformen
  • Quellcode für Programme interpretieren und in einer Entwicklungsumgebung verfassen
    • Quellcode: Syntax und Semantik der verwendeten Programmiersprache
    • Entwicklungsumgebung: Aufgaben (z. B. Syntaxhervorhebung, Kompilierung, Debugging) und Funktionsweise der verwendeten Umgebung
    • Datentypen, z. B. Zahlen, Zeichen, Zeichenketten, logische Werte, Listen (Index, Länge, Elemente anhängen und löschen, Iteration) und Umwandlung von Datentypen (z. B. in Python: int(var))
    • Funktionen: Definition, Aufruf, Parameter und Rückgabewerte
    • Verkettungen (Konkatenationen)
    • Konsolenausgabe (z. B. in Python: print) und Konsoleneingaben (z. B. in Python: input)
    • Übersichtlicher und überprüfbarer Programmcode durch Einsatz entsprechender Datentypen, Funktionen und ein- und mehrzeiliges Kommentieren bzw. Auskommentieren
    • Hinweis: Prüfungsaufgaben für das Modul 2.6.1 werden grundsätzlich produktunabhängig formuliert. Bei Aufgabenstellungen, in denen die Prüflinge konkreten Programmiercode verfassen bzw. mit einer Entwicklungsumgebung arbeiten sollen, orientiert sich der Arbeitskreis an der Programmiersprache Python und der Entwicklungsumgebung Idle. Bevorzugt eine Schule andere Sprachen bzw. Entwicklungsumgebungen in der Prüfung, so liegt es im pädagogischen Ermessen des zuständigen Kollegen, die Aufgabenstellung bzw. die Punkteverteilung entsprechend anzupassen.
  • Strukturierte Fehlersuche: z. B. durch Haltepunkte und das Inspizieren von Variablenwerten
  • Grundlagen aus dem Modul 1.2: Einführung in die Programmierung
    • Verwendung von Eingabeereignissen, z. B. Benutzereingaben, Sensorwerte 
    • Einbindung von Ausgabeereignissen, z. B. optische oder akustische Ausgaben 
    • Algorithmische Grundbausteine: Anweisung, Sequenz, einseitige und zweiseitige Auswahlstrukturen, Wiederholungsstrukturen mit fester Anzahl und Anfangsbedingung 
    • Operatoren: Rechenoperatoren, Vergleichsoperatoren 
    • Variablen: Bezeichner, Wertzuweisung

Grundsätzlich kann die Abschlussprüfung mit frei erhältlicher Software durchgeführt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die an den Schulen eingesetzte Software einwandfrei funktioniert und der Versionsstand nicht älter als 2 Jahre ist oder der aktuellsten verfügbaren entspricht. Sofern darüber hinaus aktuellere Versionen eines Programms erforderlich sind, wird dies über die Ankündigungsfunktion dieses Kurses mitgeteilt.

Modul 2.1.1: Textverarbeitung – Layout und Dokumentstrukturen

Ein Textverarbeitungsprogramm, z. B.: Microsoft WordLibre Office Writer1Open Office Writer1,2

Modul 2.2.1: Tabellenkalkulation – Daten und Relationen

Ein Tabellenkalkulationsprogramm, z. B.: Microsoft ExcelLibre Office Calc1Open Office Calc1,2

Modul 2.3.1: Relationale Datenstrukturen

Ein Datenbankmanagementsystem, z. B.: Microsoft AccessLibre Office Base1 , Open Office Base1,2 , MySQL1,2/MariaDB1,2 in Kombination mit phpMyAdmin1,2

Modul 2.4.1/2.4.2: Grundlagen – geometrisches Zeichnen und CAD

Ein 2D-/3D-CAD-Software, z. B.: Solid Edge (Akademische Version)1 , MegaCAD1,2FreeCAD1,2

Modul 2.5.1: Aufbau und Funktionsweise von Datennetzen

Software zur Netzwerksimulation: Filius1 (Version 1.13.1 oder neuer)

Modul 2.6.1: Modellierung und Codierung von Algorithmen

Bei Aufgabenstellungen, in denen die Prüflinge konkreten Programmiercode verfassen bzw. mit einer Entwicklungsumgebung arbeiten sollen, orientiert sich der Arbeitskreis an der Programmiersprache Python1 und der Entwicklungsumgebung Idle. Bevorzugt eine Schule andere Sprachen bzw. Entwicklungsumgebungen in der Prüfung, so liegt es im pädagogischen Ermessen der zuständigen Kollegin bzw. des zuständigen Kollegen, eine andere Software2 bereitzustellen.

Optionale Software