Kurz vor der Adventszeit fand für das Kollegium der KRS Rebdorf eine schulinterne Lehrerfortbildung (SchiLF) der besonderen Art statt: Im nahegelegenen Lehrbienenstand bot Michaela Günter, langjährige Kollegin an der KRS und Mitglied im Imkerverein Eichstätt e. V., eine Fortbildung zum Thema Nachhaltigkeit von Bienenprodukten an. Nicht nur der von den Bienen produzierte Honig sei ein lokales und nachhaltiges Lebensmittel, ebenso wie der mit Honig hergestellte Met, auch das Nebenprodukt Wachs könne sinnvoll weiterverwendet werden. So informierte die Referentin über die Möglichkeiten des Recyclings von Altwachs, aus dem neue Mittelwände für Bienenstöcke hergestellt oder Wachskerzen gegossen werden können. Allerdings müsse dieses vor der Weiterverarbeitung geklärt werden. Durch Bienenabfallprodukte sei das aus den Stöcken entnommene Wachs aus dem Brutraum braun oder fast schwarz. Es könne außerdem mit Varroabekämpfungsmitteln, Pestiziden oder Keimen belastet sein. Wenn Wachs nicht richtig geklärt werde, können zum Beispiel beim Gießen von Bienenwachskerzen Pollen- und Propolisreste die Flamme flackern und rußen lassen. Nach der theoretischen Einführung ging es an das Gießen der Bienenwachskerzen. Auch hierzu erfuhr die Gruppe aus dem Kollegium Interessantes: Das Verhältnis der Breite des Dochts zum Durchmesser der Kerze sei wichtig, damit die Kerze ruhig brennen könne. Auch eine ruhige Hand beim Gießen, ein eher kühler Arbeitsraum und vor allem Geduld sei bei der Herstellung der Kerzen von Vorteil. Die Begeisterung der Referentin für die Imkerei und die Herstellung von nachhaltigen Produkten aus der Bienenzucht sprang nach kurzer Zeit auf die Fortbildungsteilnehmer über und man machte sich – bieneneifrig – an das Gießen von allerlei Kerzen in unterschiedlichsten Formen und Größen. So wurde der Nachmittag bzw. der Abend für die beiden Teilnehmergruppen aus dem Kollegium nicht nur zu einer informativen Fortbildung, sondern auch zu einem kreativen Wohlfühlseminar, das seinen Abschluss in einem gemütlichen, voradventlichen Beisammensein fand. Da die SchiLF auf große Resonanz stieß, wird Michaela Günter zeitnah noch einen dritten Termin anbieten.Nachhaltigkeit vor der Haustüre
Tanja Bintakies