Festliche Bläserklänge bei Königswetter Bläserserenade im Gabrielihof des Klosters Rebdorf mit fünf renommierten Ensembles

Festliche Bläserklänge bei Königswetter Bläserserenade im Gabrielihof des Klosters Rebdorf mit fünf renommierten Ensembles

Festliche Bläserklänge bei Königswetter Bläserserenade im Gabrielihof des Klosters Rebdorf mit fünf renommierten Ensembles

Besser hätten die äußeren Bedingungen am Sonntagnachmittag nicht sein können: Strahlender Sonnenschein, die einmalige historische Kulisse des Gabrielihofs und voll besetzte Ränge – und das trotz des gleichzeitig stattfindenden Musikfests mit seinem Abschlusskonzert. Die Anhänger barocker, klassischer und zeitgenössischer Blasmusik kamen bei dem einstündigen Konzert bei hervorragender Akustik voll auf ihre Kosten. Denn fünf hochkarätige Bläserensembles aus der Region hatten sich im schmucken Innenhof des Klosters versammelt, um ihr Publikum auf eine musikalische Reise mitzunehmen: von der Renaissance bis in die Gegenwart, von Andalusien bis nach Bayern und vom Marsch und Walzer bis zu Jazz und bayerischem Pop.

Launig moderierte Peter Glas durch den Abend und sorgte für Hintergrundinformationen, aber auch für den einen oder anderen Lacher. Doch zunächst sprach die Musik, denn die gastgebenden Ehemaligen Rebdorfer Bläser, die in einer beeindruckenden Formation von 14 Musikern unter der Leitung von Harald Eckert antraten, eröffneten die Serenade fulminant mit einem arabischen Tanz der Renaissance. Wie ein Fels in der Brandung der aktuell so unruhigen Zeiten wirkte diese zeitlose, erhabene Musik. Denn während in Europa Krieg herrscht und jenseits des großen Teichs gerade jemand verrücktspielt, bleiben doch diese festlich-majestätischen Klänge eine Konstante. Sie geben Halt und spenden Trost, ebenso wie der „Pomp and Circumstance March Nr. 1“, den anschließend der elfköpfige Rebdorfer Bläserchor anstimmte: Der Marsch entfaltet eine weltbekannte Melodie harmonischer Bögen und gilt als heimlich Hymne Englands mit dem Titel „Land of Hope and Glory“.

Und dann zog Lokalkolorit ein, als die von Kreisheimatpfleger Dominik Harrer komponierte „Fanfare zum Palmsonntag“ in voller Pracht der Flügel- und Tenorhörner, der Trompete und Posaune von ProBlech zum Himmel aufstieg, während die Tuba glänzende Akzente setzte. Ganz anders, aber nicht minder reizvoll klangen danach die Holzbläser der Rebdorfer Bläser unter der Leitung von Markus Beck. Sie spielten einen alten Marsch von 1819 aus dem österreichischen Innviertel, eine Art „Bauernmusi“, in der die Querflöten und Klarinetten ein tanzbares Stück darboten. Und mit Haindlings „Blasmusik in Moll“ zeigte dann das fünfte Ensemble sein Können: Das Brasstett mit fünf gestandenen Männern an Trompete, Waldhorn, Tuba und Posaune entfaltete eine melancholisch-einfühlsame Melodie vom Feinsten und bajuwarisches Lebensgefühl.

Das grandiose Echo im Gabrielihof wurde im Stück der Ehemaligen Rebdorfer Bläser titelgebend für Orlando di Lassos „Echo Song“ und der Rebdorfer Bläserchor ließ mit dem lyrisch-getragenen „Blessed“ von Ryan Meeboer einen akustischen Segenswunsch in einer intakten Natur folgen, bevor ProBlech die warmen, strahlenden Linien der „Festmusik Nr. 1“ von Karl Pilß in den Innenhof warf. Und für Walzerklänge sorgten dann die Holzbläser mit dem „Augenstern“ des Meraner Multiinstrumentalisten Herbert Pixner.

Nach zwei fröhlich-beschwingten Musikstücken, „Another Cat: Kraken“ der Ehemaligen Rebdorfer Bläser und dem „Jackpot“ des Rebdorfer Bläserchors, brillierte ProBlech mit einem besonderen Stück: Die „Fanfare und Chorus“ des schwedischen Komponisten Dietrich Buxtehude, geboren 1637 in Schweden, für den Johann Sebastian Bach 1705 die mehr als 465 Kilometer von Thüringen nach Lübeck zu Fuß zurücklegte, um seine Musik zu hören und bei ihm Unterricht zu nehmen. Das wunderschöne festliche Werk faszinierte auch das Publikum im Gabrielihof sichtlich.

Mit dem „Bayrischen Abendsegen“ von Otto Hornek bot das Brasstett zum Abschluss ein besinnlich-berührendes Gute-Nacht-Lied für das Blechbläserquintett, bevor bereits das große Finale, ein gemeinsames Musikstück aller fünf Bläsergruppen auf dem Programm stand: „Trumpet Tune and Air“, das prunkvolle Werk von Henry Purcell, das auch bei der Hochzeit von Prince Charles und Diana nicht fehlen durfte. Feierlich und mit der atemberaubenden Klangfülle der Blasinstrumente im Gabrielihof ging damit ein wunderbares Abendkonzert unter blauem Himmel zu Ende – natürlich nicht ohne Zugabe. Die „festliche Fanfare“ zum Abschluss war schließlich dem verstorbenen und langjährigen Vereinsmitglied der Ehemaligen Rebdorfer Bläser, Robert Pfefferle, gewidmet, der die Idee für die Aufnahme dieses außergewöhnlichen Musikstücks in das Repertoire hatte.

Dagmar Kusche

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