Der diesjĂ€hrige Gottesdienst vor Allerheiligen, an dem die neunten Klassen alljĂ€hrlich der Toten gedachten, stand in diesem Schuljahr unter dem Motto âTĂŒrâ. Jeden Tag stehen wir vor TĂŒren, treten durch manche ein und durch manch andere hindurch. TĂŒren können sich öffnen, um Wege aufzuschlieĂen und Möglichkeiten frei zu setzen. TĂŒren können aber auch verschlossen sein. Dann âgeht nichts mehrâ, kommen Menschen an ihre Grenzen und sind buchstĂ€blich am Ende.  Vor allem im Blick auf das ganze Leben gibt es eine TĂŒr, die letztlich fĂŒr alle verschlossen ist: der Tod. Unsere Möglichkeiten sind hier erschöpft, fĂŒr uns âgeht hier nichts mehrâ, unser Weg scheint unwiederbringlich am Ende zu sein. In glĂ€ubigen Menschen kann selbst noch im Angesicht des Todes die Hoffnung keimen, dass sich mitten im Sterben eine TĂŒr öffnet und unser Leben eingeht in die Ewigkeit Gottes. Doch die Botschaft des christlichen Glaubens möchte hier widersprechen. Ausgehend vom Wort Jesu aus dem 10. Kapitel des Johannesevangeliums: âIch bin die TĂŒr!â, hoffen wir gegen allen Augenschein auf ein Weiterleben. Jesus selbst hat in seiner Auferweckung die Nacht des Todes durchbrochen und den neuen Morgen des ewigen Lebens bei Gott anbrechen lassen. Er ist die TĂŒr, die uns Wege in ein âLeben in FĂŒlleâ aufschlieĂt. Dadurch ermutigt, kann in glĂ€ubigen Menschen selbst noch im Angesicht des Todes die Hoffnung keimen, dass sich mitten im Sterben eine TĂŒr öffnet und unser Leben eingeht in die Ewigkeit Gottes. Und diese TĂŒr hat ein Gesicht, es ist das liebevolle Antlitz des Mannes aus Nazaret, in dem wir wie in einem Spiegel das uns zugewandte Angesicht Gottes erahnen können. Wer aber auf ein gutes Ende hofft, der kann schon heute damit Ernst machen, âLeben in FĂŒlleâ zu ermöglichen, fĂŒr sich selbst und fĂŒr die Mitmenschen.Gottesdienst zum Totengedenken
Andreas Völker, Schulseelsorger