Wieder ein Jahr vorbei, wieder einmal Advent. Advent in einer Zeit, die fĂŒr so manchen dunkler und bedrohlicher geworden ist als noch letztes Jahr. Auch so manche GesprĂ€che sind dunkler geworden an den Rebdorfer Feuerschalen. Der Name des Bundeskanzlers fĂ€llt, politische Geschehnisse stehen plötzlich im Raum. Mancher steht nur schweigend und wĂ€rmt sich die HĂ€nde an der Glut, wĂ€hrend die meisten es sich gutgehen lassen, LeberkĂ€ssemmeln, Lebkuchen und Waffeln genieĂen, einen dampfenden Becher GlĂŒhwein oder Kinderpunsch in der Hand und bei einer fröhlichen Plauderei die Kinder und Enkel bewundern, die wieder einmal ihren Beitrag zu einem unvergesslichen Highlight geleistet haben. In der christlichen Tradition sind es seit jeher die kleinen Lichter, die die Menschen begleiten, die kleinen Impulse der Hoffnung und der Zuversicht in den langen kalten NĂ€chten der Vorweihnachtszeit. Einer dieser Impulse ist seit Jahren der Rebdorfer Advent am zweiten Adventssonntag. Auch heuer wieder erinnerten junge Menschen, die SchĂŒler der Realschule Rebdorf mit ihren Lehrern, an die Botschaft von Hoffnung und Menschlichkeit. Mit stimmungsvollen Melodien erfreuten die jugendlichen Musiker ihr Publikum in der festlich erleuchteten ehemaligen Klosterkirche. Nach der BegrĂŒĂung durch Schulleiter Michael Simon bewiesen die fĂŒnf Ensembles  eindrucksvoll ihr Können und ihre Begeisterung auf hohem Niveau. Traditionell beeindruckten die verschiedenen Blechblasensembles, seit jeher Rebdorfs AushĂ€ngeschild, mit ausgefeilten, prĂ€zise vorgetragenen StĂŒcken wie dem âGroĂen Adventsrufâ, âWe wish you a merry Christmasâ oder der âSolemn Intradaâ. Blasorchester, Ehemalige Rebdorfer BlĂ€ser, der BlĂ€serchor â aber auch schon die âKleinenâ der BlĂ€serklasse 6d zeigten souverĂ€ne Spielfreude. Besonders beeindruckend prĂ€sentierte sich Luca Hajak, der sich mutig ganz allein mit seiner steirischen Harmonika auf die BĂŒhne wagte und mit den zwei StĂŒcken âSĂŒĂer die Glockenâ und âIhr Kinderlein kommetâ ĂŒberzeugte. Ein weiterer interessanter, anspruchsvoller Kontrapunkt zu den BlĂ€sern ist seit einigen Jahren auch das Ensemble âMalletsâ, die mit verschiedenen Stabinstrumenten Klassiker wie âCarol of the Bellsâ oder auch HĂ€ndels âSarabandeâ und andere StĂŒcke auf erfrischend neue, ungewöhnliche Art intonierten. Und schlieĂlich durfte natĂŒrlich auch das gesprochene Wort nicht fehlen: Schulseelsorger Andreas Völker erinnerte an die weihnachtliche Botschaft, die in ihrer Aussage zeitlos aktuell bleibt. Viel zu schnell ging die knappe Stunde vorbei und endete mit dem Lied âMacht hoch die TĂŒrâ, bei dem alle zusammen spielten und sangen, Musiker, Akteure und das Publikum in der Kirche. Und natĂŒrlich wollte niemand gleich im Anschluss nach Hause gehen. So mancher hatte sich wohl schon in der Kirche insgeheim auf die verschiedenen Leckereien unter den DĂ€chern der hell erleuchteten Pavillons im Gabrielihof gefreut. Wie jedes Jahr hatten wieder viele emsige HĂ€nde ein buntes Rahmenprogramm vorbereitet: Allen voran die fleiĂigen KochschĂŒler der siebten Klassen und die unermĂŒdlichen Damen vom Elternbeirat, die reichlich fĂŒr das leibliche Wohl gesorgt hatten. Wer wollte, konnte sich zudem aus einem groĂen Angebot passende Weihnachtsgeschenke aussuchen, die die SchĂŒler aller Jahrgangsstufen in wochenlanger Arbeit im Werkunterricht hergestellt hatten, oder den Abend an den Feuerschalen ausklingen lassen. Das ist es, was die Rebdorfer Traditionsveranstaltung ausmacht: die Zusammenarbeit von allen. Den Musikern natĂŒrlich, aber auch all jenen, die im Hintergrund gearbeitet und mitgeholfen haben â und nicht zuletzt den GĂ€sten, die ihrem Rebdorfer Advent so unermĂŒdlich die Treue halten. Alle gemeinsam haben so wieder einmal ein stimmungsvolles Fest gefeiert und ein Signal gesetzt, wie es gehen könnte: zusammen statt gegeneinander. Eine Erinnerung im kleinen Rebdorfer Kosmos an das, was wirklich wichtig ist in der Welt. Heuer vielleicht mehr als jemals zuvor in der langen Geschichte des Rebdorfer Advents.Stimmungsvoller Rebdorfer Advent
Michaela GĂŒnter
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