Für die Dachaufahrt der 10. Klassen wäre nebliges und trübes Wetter wohl sehr passend gewesen, dennoch herrschte an diesem Novembertag ein erträglicher Sonnen- und Wolkenmix, was für die Führungen, welche vorwiegend im Freien stattfanden, von Vorteil war. Fest steht jedenfalls: Der bedrückende Eindruck, der nach einem Besuch auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers Dachau und in der darauf errichteten Gedenkstätte verbleibt, wird zweifellos lange in Erinnerung bleiben. Die vier 10. Klassen der Knabenrealschule Rebdorf bekamen in einer zweieinhalbstündigen Führung im ehemaligen KZ viele Aspekte nähergebracht, die weit über das hinausgehen, was in den Geschichtsbüchern über das Lager, nach dessen Vorbild viele weitere Konzentrationslager gebaut wurden, zu lesen ist. Die verschiedenen Referenten brachten den Schülerinnen und Schülern die Zustände im Lager nahe, indem sie die Lebensgeschichten sowohl von Insassen des Lagers als auch von ihren Peinigern schilderten. Dabei wurden die vier Gruppen über fast das gesamte Gelände der Gedenkstätte geführt, wobei man mehrerer Stopps, meistens vor wichtigen Infotafeln, einlegte. Währenddessen stellten die interessierten Jugendlichen immer wieder Fragen, welche von den Referenten ausführlich beantwortet wurden. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von der Fähigkeit der Referenten, immer wieder Parallelen zu Ereignissen der Gegenwart zu ziehen. Insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund des kriegerischen Konflikts im Nahen Osten und dem damit einhergehenden, neu aufkeimenden Antisemitismus erscheint diese Art von Exkursion wichtiger denn je. Somit sahen alle Teilnehmenden die Fahrt in die KZ-Gedenkstätte als notwendige Aufklärungsarbeit und als eine Bereicherung des Unterrichts, die auch in Zukunft beibehalten werden sollte.Besuch der 10. Klassen in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Andreas Düring