Kreuzweg Station 3

3. Station: „Aus der Hand gleiten“ – fallen

Jesus, so erzählt es die Legende, fällt insgesamt dreimal auf seinem letzten Weg unter dem Kreuz. Auch ihm ist das Ganze zu schwer geworden. Auch er kennt den Punkt, an dem die Kraft nachlässt, die Puste ausgeht und die Last zu erdrücken scheint. Nach allen Misshandlungen bisher ist er erschöpft. Dreimal fällt Jesus, doch er steht jedes Mal wieder auf.
Für ihn ist klar: Fallen geht, liegen bleiben nicht…; nachgeben geht, aufgeben kommt nicht in Frage…; Schwächen zeigen ist in Ordnung, daran zu zerbrechen, muss nicht sein…

Das Bild zeigt es:

  • In der Mitte das Kreuz – es gleitet aus der Hand…
  • Der Versuch, es zu halten, misslingt. Fallen bahnt sich an…
  • Es gibt Rückschläge, es gibt den Zeitpunkt, an dem mir die Kraft auszugehen scheint…

Was damals in Jerusalem geschah, wiederholt sich heute…

  • Menschen spüren, dass eine Last für sie zu schwer zu werden droht, und verzweifeln dennoch nicht…
  • Menschen können Niederlagen einstecken, ohne zu resignieren…
  • Menschen finden Kraft, mitten im Fall den Aufstand zu wagen und aufzustehen gegen das, was sie niederdrückt…
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Wo stehe ich auf diesem Bild? Finde ich die Kraft, mitten im Fallen wieder aufzustehen?

Auf jeden Fall gilt für mich ein Wort aus dem Kreuzweg des Theologen Romano Guardini (1885-1968): „Schlimm ist nicht das Hinfallen, schlimm ist das Liegenbleiben!“.

Wenn das stimmt, dann brauche ich nie endgültig aufzugeben, schon gar nicht mich…

Jesus fällt, das Kreuz „gleitet ihm aus der Hand“. Dennoch steht er immer wieder auf, um seinen Weg zu vollenden. Aufer-steh-ung bahnt sich an.

Vielleicht kann ich mir dieses Verhalten zum Vorbild nehmen.

Gebet:

Großer und unbegreiflicher Gott. Jesus fällt unter dem Kreuz, die schwere Last gleitet ihm aus der Hand und er stürzt zu Boden. Scheinbar ist er am Ende, doch er steht jedes Mal wieder auf und geht seinen Weg weiter. Auch heute gibt es Menschen, die an ihren Herausforderungen scheitern, denen etwas zu schwer wird und die daran zu zerbrechen drohen. Schenke uns die Kraft, im Fallen wieder aufzustehen; den Mut, den Aufstand für das Leben zu wagen gegen alles, was niederdrückt und kleinmacht, und die Hoffnung, dass wir von dir getragen werden, wenn wir selbst schwach sind. Amen.

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