Besuch der 10. Klassen in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Besuch der 10. Klassen in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Besuch der 10. Klassen in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Für eine Klassenfahrt wünscht man sich eigentlich Sonnenschein und trockenes und gutes Wetter. Für die Dachaufahrt der 10. Klassen ist jedoch nebliges und trübes Wetter, so wie es am 28. November 2022 herrschte, sehr passend. Der bedrückende Eindruck, der nach einem Besuch auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers Dachau und in der darauf errichteten Gedenkstätte verbleibt, wird zweifellos durch kaltes und unwirtliches Wetter noch verstärkt.
Die vier 10. Klassen der Knabenrealschule Rebdorf bekamen in einer zweieinhalbstündigen Führung im ehemaligen KZ viele Aspekte nähergebracht, die weit über das hinausgehen, was in den Geschichtsbüchern über das Lager, nach dessen Vorbild viele weitere Konzentrationslager gebaut wurden, zu lesen ist.

In den Gesprächen am Tag nach der Klassenfahrt wurde deutlich, dass zweieinhalb Stunden eine viel zu kurze Zeit für einen Rundgang in Dachau sind, weil die vielen Informationen, die man bekommt, erst im Nachhinein richtig verarbeitet und verstanden werden können.

Die verschiedenen Referenten brachten den Schülerinnen und Schülern die Zustände im Lager nahe, indem sie die Lebensgeschichten sowohl von Insassen des Lagers als auch von ihren Peinigern schilderten. Dabei waren viele der interessiert zuhörenden Jugendlichen außerordentlich schockiert, dass einige Vorsteher und Befehlshaber nach der Befreiung am 23. April 1945 ein ganz normales Leben sogar direkt in Dachau weiterführen konnten, nachdem sie als Strafe für ihre unmenschlichen Taten nur eine kurze Zeit im Gefängnis verbracht hatten.
In den Gesprächen am Tag nach der Klassenfahrt wurde deutlich, dass zweieinhalb Stunden eine viel zu kurze Zeit für einen Rundgang in Dachau sind, weil die vielen Informationen, die man bekommt, erst im Nachhinein richtig verarbeitet und verstanden werden können. Einige der Zehntklässler erzählten, dass sie erst am Abend im Gespräch mit den Eltern ihre Eindrücke gedanklich ordnen konnten. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von der Fähigkeit der Referenten, immer wieder Parallelen zu Ereignissen der Gegenwart zu ziehen, in denen es um die Unterdrückung und das Mundtotmachen von Minderheiten geht. Alle Teilnehmenden sahen die Fahrt in die KZ-Gedenkstätte als notwendige und eindeutig wertvolle Bereicherung des Unterrichts, die auch in Zukunft beibehalten werden sollte.

Tanja Bintakies

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